Diese Veranstaltung gehörte zu den Events des Jubiläumsjahres "150 Jahre Freundschaft Deutschland-Japan"
Nô-Aufführung
Datum und Uhrzeit:
27. Januar 2011 (Donnerstag), 19:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Große Bühne des CENTRAL
in der Alten Paketpost am Hauptbahnhof
(Worringer Str. 140, 40210 Düsseldorf)
Wegweiser zum CENTRAL
Vorankündigung hier
Veranstalter
Komitee für die Durchführung der Deutschlandtournee des Komparu-Ensemble, Tôkyô
Mitveranstalter:
- Düsseldorfer Schauspielhaus (Homepage)
- Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin (JDZB) (Homepage)
in Zusammenarbeit mit:
- Japanisches Generalkonsulat Düsseldorf (Homepage)
mit freundlicher Unterstützung durch:
Nô-Workshop 1
Datum und Uhrzeit:
27. Januar 2011 (Donnerstag), 19:30 Uhr
Ort:
Städt. Cecilien-Gymnasium Düsseldorf, Aula
(Schorlemer Str. 99, 40547 Düsseldorf)
Veranstalter
Komitee für die Durchführung der Deutschlandtournee des Komparu-Ensemble, Tôkyô
in Zusammenarbeit mit:
mit freundlicher Unterstützung durch:
Nô-Workshop 2
Datum und Uhrzeit:
27. Januar 2011 (Donnerstag), 19:30 Uhr
Ort:
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Audimax (Geb. 23.01, Hörsaal 3A)
(Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf)
Veranstalter
Komitee für die Durchführung der Deutschlandtournee des Komparu-Ensemble, Tôkyô
in Zusammenarbeit mit:
- Japanisches Generalkonsulat Düsseldorf (Homepage)
- Institut für Modernes Japan der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Homepage)
mit freundlicher Unterstützung durch:
Informationen allg.
- Das Nô-Theater (aus: Japan-Forum) (dt.; pfd-Datei)
- Noh and Kyogen (aus: Japan Fact Sheets) (engl.; pdf-Datei)
- Einladung zum Nô und Kyôgen der Shadan hôjin nôgaku kyôkai (dt.; pdf-Datei)
Sonstige Informationen zur Veranstaltung beim Japanischen Generalkonsulat Düsseldorf:
- telefonisch (Durchwahl: 0211/164 82-23),
- per E-Mail (Kulturabteilung).
Nô-Theater in Düsseldorf Ende Januar 2011
Eindrucksvoller Start des Jubiläumsjahres "150 Jahre Deutschland-Japan" in NRW
Am 27. Januar 2011 erlebten rund 450 Zuschauer im Central des Düsseldorfer Schauspielhauses einen fulminanten offiziellen Start des Jubiläumsjahres "150 Jahre Deutschland-Japan" in Nordrhein-Westfalen: Das Nô-Ensemble der Komparu-ryû (Tôkyô), einer der fünf großen Nô-Theater-Schulen Japans, trat zum Abschluss seiner Deutschlandtournee in Düsseldorf auf und bot mit seiner Vorführung einen beeindruckenden Einblick in die traditionelle japanische Kultur.
2011 wird in Deutschland und Japan mit zahlreichen Veranstaltungen an den Abschluss des preußisch-japanischen Freundschafts- und Handelsvertrags vor 150 Jahren am 24. Januar 1861 erinnert. Dabei soll nicht nur auf die bisherigen deutsch-japanischer Kontakte zurückgeblickt werden, sondern man möchte zugleich auch gemeinsam in die Zukunft blicken und die bilateralen Beziehungen weiter ausbauen, wie Generalkonsul Kiyoshi KOINUMA, die Stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Sylvia Löhrmann und der Düsseldorfer Oberbürgermeister Dirk Elbers in ihren Grußworten betonten.
Von rechts: Oberbürgermeister Dirk Elbers, Ministerin Sylvia Löhrmann, Generalkonsul Kiyoshi KOINUMA
© Foto: Christoph Göttert
Nô-Vorführung des Komparu-Ensembles am 27. Januar 2011
Um den Zuschauern das Verständnis des Dargebotenen zu erleichtern, erhielten sie zuerst eine allgemeine Einführung in das Nô-Theater durch zwei Mitglieder des Komparu-Ensembles.
Das Nô-Theater entwickelte sich zu seiner heute bekannten Form vor 600-700 Jahren und wurde seitdem in Japan durchgängig gepflegt. Es ist gekennzeichnet durch Stilisierung und Reduzierung auf das Wesentliche, durch sparsam eingesetzte Gebärden und Bewegungen. Die Maske, die der Darsteller einer Frauen- und Geistergestalten sowie bestimmter Männerrollen trägt, vermittelt je nach Neigungswinkel die unterschiedliche Stimmung der Figur. Die winzigen Augenöffnungen der Maske ermöglichen nur eine begrenzte Sicht, und auch die prachtvollen, sehr kostbaren Kostüme erlauben nur langsame Bewegungen auf der genormten, bei jedem Nô-Stück gleich gestalteten Bühne mit einer großen Kiefer als einzigem Bühnenbild. Vor diesem sitzen Musiker (Flöte, Trommeln), seitlich davon ein Chor, der die Vorgeschichte erläutert, Dialoge spricht und die eigentliche Handlung kommentiert.
© Foto: Japanisches Generalkonsulat
Nach diesen Erläuterungen führte das Ensemble der Komparu-ryû das Nô-Stück Funa Benkei („Benkei auf dem Schiff“) auf. Die Vorführung erfolgte in japanischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Die Hauptrolle spielte HONDA Mitsuhiro, der Leiter des Ensembles; er verkörperte in der ersten Hälfte die weibliche Rolle der Shizuka, in der zweiten den Rachegeist des Taira no Tomomori.
Inhalt von Funa Benkei:
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Minamoto no Yoshitsune, einer der bekanntesten Helden der japanischen Geschichte, sein tapferer Gefolgsmann Benkei und Yoshitsunes Geliebte Shizuka. Im ersten Teil erfahren wir, dass Yoritomo aus Misstrauen und Eifersucht auf seinen militärisch erfolgreichen Bruder Yoshitsune Mörder dingt, um diesen zu töten. Yoshitsune flieht mit Shizuka und einigen Getreuen aus der Hauptstadt; auf Drängen Benkeis kehrt Shizuka nach einer ergreifenden Abschiedszene dorthin zurück. Im zweiten Teil werden die Helden auf See von einem Geisterheer aus getöteten Taira-Kriegern bedrängt, stellvertretend verkörpert von Taira no Tomomori. Yoshitsune tritt ihm mutig entgegen, doch erst Benkei gelingt es, durch sein Gebet die Schutzgeister zu beschwören und das Totenheer endgültig zu vertreiben.
© Foto: Christoph Göttert
Als Zugabe bot das Komparu-Ensemble eine Tanzszene aus dem Nô-Stück "Takasago" dar, der die innige Verbundheit zweier an weit entfernten Orten wohnender Kiefern darstellt und die Freundschaft zwischen Deutschland und Japan über große Distanz hinweg symbolisieren sollte.
Veranstalter der Nô-Aufführung war das Komitee für die Durchführung der Deutschlandtournee des Komparu-Ensemble, Tôkyô, mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin (JDZB) als Mitveranstalter in Zusammenarbeit mit dem Japanischen Generalkonsulat Düsseldorf mit freundlicher Unterstützung der Agency for Cultural Affairs Government of Japan (Bunkachô) und von All Nippon Airways (ANA). Ihnen und ihrem Engagement gilt unser ausdrücklicher Dank.
Im Anschluss an die Aufführung luden der japanische Generalkonsul Kiyoshi KOINUMA, die Stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Sylvia Löhrmann und der Oberbürgermeister der Landeshaupstadt Düsseldorf Dirk Elbers Vertreter verschiedener Institutionen zu einem Empfang, an dem auch Mitglieder des Ensembles der Komparu-Schule teilnahmen.
Nô-Workshop im Cecilien-Gymnasium am 28. Januar 2011
Am Freitag, dem 28. Januar 2011, hatten Schüler die einmalige Gelegenheit, das Nô-Theater aus erster Hand kennen zu lernen und einige Übungen selber zu erproben. Ab 9:45 Uhr fand in der Aula des Cecilien-Gymnasiums Düsseldorf ein rund 90-minütiger Workshop statt, bei dem fünf Mitglieder des Komparu-Ensembles ihre Kunst an die Jugendlichen weitervermittelten.
Es nahmen rund 90 Schüler ab der 8. Klassenstufe am Workshop teil: 60 von ihnen waren Schülerinnen und Schüler, die am Cecilien-Gymnasium Japanisch lernten; dazu kamen 30 Schüler der Japanischen Internationalen Schule in Düsseldorf. Sie wurden in zwei Gruppen unterrichtet, die nach der Hälfte der Zeit die Plätze wechselten. Die eine Gruppe übte typische Bewegungen und den Gesang des Nô-Theaters und lernte eine kleine Passage aus einem Nô-Stück. Die zweite Gruppe befasste sich mit dem lustigen Zwischenspiel (Kyôgen), das normalerweise zwischen zwei Nô-Stücken aufgeführt wird; sie machte onomatopoetische Übungen (japanische Tierlaute etc.) und wurde darin unterrichtet, eine kleine Szene humorvoll darzustellen.
© Fotos: Japanisches Generalkonsulat
Schüler und Lehrer waren sehr engagiert bei der Sache und hatten viel Freude bei diesem praxisnahen Einblick in einen Jahrhunderte alte Kunstform aus Japan. - Veranstalter des Nô-Workshops waren das Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin (JDZB) und das Japanische Generalkonsulat Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Cecilien-Gymnasium Düsseldorf. Die Realisierung erfolgte mit freundlicher Unterstützung der Agency for Cultural Affairs Government of Japan (Bunkachô).
Nô-Vortrag und -Workshop in der Universität Düsseldorf am 28. Januar 2011
Am Nachmittag des 28. Januar 2011 konnten auch Studierende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sich mit dem Nô-Theater näher vertraut machen. Rund 120 Studentinnen und Studenten - überwiegend Studierende des Instituts für Modernes Japan - waren dazu im Audimax der Universität zusammen gekommen, um sich von zehn Mitgliedern des Nô-Ensembles in die Welt des Nô-Theaters entführen zu lassen.
Zuerst hielt HONDA Yoshiki, der älteste Sohn des Leiters des Komparu-Ensembles, einen Vortrag, in dem er Grundzüge und historische Entwicklung des Nô-Theaters sowie Hauptthemen der Nô-Stücke erläuterte und verschiedene Nô-Masken zeigte. Danach stellte TSUKUDA Yoshikatsu mit seinen drei Mitmusikern (hayashi-kata) das typische Instrumentarium der Nô-Musik vor: die Nô-Flöte (nôkan) und die drei verschiedenen Trommeln (kotsuzumi, ôtsuzumi und taiko).
© Fotos: Japanisches Generalkonsulat
Im darauf folgenden Nô-Workshop vermittelten die Nô-Schauspieler am Beispiel von sechs Studierenden einige typische Bewegungen des Nô-Theaters, ehe das gesamte Publikum mit den ersten Zeilen eines Gedichts von Ki no Tsurayuki unter fachkundiger Anleitung ein Lied aus dem Nô-Stück Hagoromo ("Federkleid") einübte. Als krönenden Abschluss führten die Nô-Ensemble-Mitglieder einen kleinen Auszug aus Hagoromo auf.
© Foto links: Larysa Harke-Demydenko, rechts: Japanisches Generalkonsulat
Die Studierenden verfolgten Vortrag, Workshop und Vorführung mit großem Interesse und stellten am Ende zahlreiche Fragen. Es war für alle Zuschauer ein besonderes Erlebnis. - Veranstalter des Nô-Workshops waren auch hier das Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin (JDZB) und das Japanische Generalkonsulat Düsseldorf, diesmal in Zusammenarbeit mit dem Institut für Modernes Japan der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Die Realisierung erfolgte mit freundlicher Unterstützung der Agency for Cultural Affairs Government of Japan (Bunkachô).
(Stand: 7. Februar 2011)