Besuch des Botschafters in NRW

Pressekonferenz am 1. April 2011 zum Erdbeben und seinen Folgen


Am Freitag, dem 1. April 2011, gab Herr Dr. Takahiro SHINYO, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter von Japan in der Bundesrepublik Deutschland, um 18.00 Uhr aus aktuellem Anlass vor über einem Dutzend Journalisten und Fotografen eine Pressekonferenz in der Residenz des japanischen Generalkonsuls Kiyoshi KOINUMA in Erkrath.


Dr. Takahiro SHINYO, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter von Japan in der BRD
© Japanisches Generalkonsulat Düsseldorf

Der Botschafter bedankte sich ausdrücklich für das große Mitgefühl, die vielen Spenden und Benefizaktionen und für konkrete Hilfeleistungen von deutscher Seite. Gern nehme Japan ausländische Hilfe dort an, wo sie gebraucht werde.

Japan sei derzeit mit der schwierigsten Situation seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert, da man es gleichzeitig mit drei großen Katastrophen zu tun habe. Es werde daher noch lange dauern, die Lage zu meistern, doch wolle man drei Wochen nach der Erdbeben-Katastrophe auch gezielt in die Zukunft blicken.

Anhand verschiedener Materialien erläuterte der Botschafter Folgen und Maßnahmen der Erdbeben-Katastrophe vom 11. März 2011. Er betonte, dass derzeit keinerlei Gefahr für die deutsche Bevölkerung durch radioaktiv verseuchte Lebensmittel bestehe, da alle Produkte genau kontrolliert würden. Das Prinzip der japanischen Regierung laute Transparenz; man nehme zweimal täglich verschiedenste Messungen vor, um stichhaltige Informationen zu erhalten, diese gründlich zu analysieren und dementsprechend über erforderliche Maßnahmen zu entscheiden.


Links: Vertreter verschiedener Medien bei der Pressekonferenz. - Rechts: Dr. Takahiro SHINYO, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter von Japan in der BRD, und der japanische Generalkonsul Kiyoshi KOINUMA.
© Japanisches Generalkonsulat Düsseldorf

Leider sei teilweise durch Falschmeldungen in den Medien ungerechtfertigt Panik ausgelöst worden. Der Botschafter betonte, dass nicht ganz Japan kontaminiert sei. An den großen japanischen Häfen und Flughäfen sei keine große Radioaktivität festgestellt worden, sie könnten problemlos genutzt werden. Auch sei Japan auf Güter auch aus Deutschland angewiesen, und ein Lieferstopp wäre für die Gesamtsituation ungünstig. Daher bat der Botschafter die Medienvertreter, objektiv über die aktuelle Situation in Japan zu berichten, alle Fakten zu sichten, zu vergleichen und von Fachleuten analysieren zu lassen und keine unnötige Angst zu erzeugen.

Der Wiederaufbau Japans werde schwierig, langwierig und teuer werden und Schätzungen zufolge 220-230 Mrd. Euro kosten. Daher wäre für das durch die Katastrophe stark geschwächte Japan eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EU hilfreich, z.B. durch Abschluss eines Freihandelsabkommen. Dies solle im Mai bei einer europäisch-japanischen Gipfelkonferenz besprochen werden.

Der Botschafter beantwortete die verschiedenen Fragen der Journalisten und bedankte sich abschließend noch einmal ausdrücklich für die deutsche Unterstützung. Deutschland sei Japan auch in dieser schweren Situation ein guter Freund.

(Stand: 4. April 2011)

 

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