Manga-Künstlerin aus Japan in Düsseldorf

Veranstaltung mit HIGURI You am 13. September 2010


Am Montag, dem 13. September 2010, fand in Nordrhein-Westfalen das zweite Pre-Event zur Veranstaltungsreihe "150 Jahre Deutschland-Japan" statt, mit der 2011 an den Abschluss des preußisch-japanischen Freundschafts- und Handelsvertrags von 1861 erinnert wird.

Die Veranstaltung, die von 15.00 Uhr bis ca. 17.45 Uhr dauerte, widmete sich den japanischen Comics (Manga), die sich – wie der japanische Generalkonsul Kiyoshi KOINUMA in seinem Grußwort betonte – inzwischen auch im Ausland gerade bei jungen Leuten wachsender Beliebtheit erfreuen und erheblich dazu beitragen, dass sie sich für japanische Kultur zu interessieren beginnen. Dementsprechend bestand der größte Teil des Publikums aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen, doch waren daneben auch Besucher anderer Altersstufen und Berufe vertreten, darunter Eltern und Lehrer junger Manga-Fans, die genauer erfahren wollten, wofür sich ihre Kinder bzw. Schüler derzeit begeistern.


Links: Generalkonsul Kiyoshi KOINUMA bei seinem Grußwort. - Rechts: Blick ins interessierte Publikum.
© Foto links: Japanisches Generalkonsulat Düsseldorf, rechts: Fritjof Eckardt

Im Mittelpunkt stand die japanische Manga-Künstlerin HIGURI You, von der rund ein Dutzend Manga und Manga-Serien inzwischen auch in deutscher Sprache vorliegen und die in Deutschland mit ihren überwiegend an Mädchen gerichteten shôjo manga eine große Fangemeinde gefunden hat. Frau Higuri schilderte den knapp 200 Zuschauern zuerst anhand von Fotos, die ihren Arbeitsalltag dokumentierten, die einzelnen Arbeitsschritte, die vom gezeichneten Drehbuch (storyboard) über die detaillierte Darstellung einzelner Charaktere, die Bestimmung und Ausführung des passenden Hintergrunds und die Kolorierung besonderer Seiten bis zur Fertigstellung eines druckfertigen Manga führen. Dabei wird Frau Higuri stets von mehreren Assistenten unterstützt, die Teilbereiche (z.B. die Gestaltung von Nebenfiguren und Hintergrund) übernehmen.


Links und Mitte: Frau Higuri bei ihrem Vortrag. - Rechts: Frau Higuri zeichnet ein 4-Bild-Manga.
© Fotos: Japanisches Generalkonsulat Düsseldorf

Im Anschluss daran beantwortete Frau Higuri die zahlreichen Fragen aus dem Publikum, ehe sie im zweiten Teil zeigte, wie und mit welchen Zeichenmitteln ein vier-Bild-Manga entsteht und auf welche Bereiche sie bei der Ausführung der einzelnen Bilder besonderes Augenmerk richtet. Im dritten Teil waren alle, die gern zeichnen, aufgerufen, selber zu Papier und Bleistift zu greifen und innerhalb von 20 Minuten ein Brustporträt ihrer Traumfrau bzw. ihres Traummannes zu zeichnen. In der nachfolgenden Pause konnte man sich einige Originalbilder und -zeichnungen ansehen, die Frau Higuri als Beispiele ihrer Arbeit ausgelegt hatte.


Links: Originalzeichnungen von HIGURI You. - Rechts: Einige Zuschauer beim praktischen Teil.
© Fotos: Japanisches Generalkonsulat Düsseldorf

Währenddessen sichtete Frau Higuri die Ergebnisse der rund 40 Zuschauer, die sich am praktischen Teil beteiligt hatten, und wählte die zehn besten Werke aus. Sie rief die Zeichnerinnen auf die Bühne, erkundigte sie nach dem, was sich jede Einzelne beim Malen gedacht hatten, und hob besonders gelungene Elemente wie Linienführung, Form und Detailgestaltung (z.B. Augen, Frisur) hervor. Generalkonsul Koinuma überreichte daraufhin den zehn Preisträgerinnen ihre Preise, zu denen bei den ersten fünf Preisen auch ein von Frau Higuri signiertes Mousepad gehörte. Martina Peters erhielt als Gewinnerin des ersten Preises zudem eine signierte Originalzeichnung der Manga-Künstlerin.


Links: Erläuterungen von Frau Higuri. - Rechts: Preisverleihung.
© Foto links: Fritjof Eckardt, rechts: Japanisches Generalkonsulat Düsseldorf

Wir freuen uns über diesen gelungen Einblick in Leben und Arbeit einer japanischen Manga-Zeichnerin und bedanken uns bei allen Zuschauern sehr herzlich für ihr Kommen. Besonderer Dank gilt Frau Higuri und ihrer Assistentin Frau Akutagawa für ihr großes Engagement, Herrn Fritjof Eckardt und der CONNICHI, die Frau Higuri nach Deutschland eingeladen hatte und ohne die die Veranstaltung nicht hätte realisiert werden können, Frau Ilgert-Iohara und ihrer Tochter Sakura Ilgert, die Frau Higuris japanischsprachige Ausführungen fachkundig ins Deutsche übersetzte, sowie dem Cecilien-Gymnasium, das freundlicherweise als Veranstaltungsort fungierte.

(Stand: 14. September 2010)

 

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