Kultur und Austausch
Japan-Tag 2003 Düsseldorf / NRW:
(Japan Forum Vol. 98, Mai 2003, S. 1)
Wie bereits 2002, als der Gedanke eines alljährlichen Japan-Festes in Düsseldorf erstmals konkrete Gestalt annahm, besteht auch der diesjährige Japan-Tag aus zwei Hauptereignissen: dem deutsch-japanischen Begegnungsfest am 17. Mai und dem Wirtschaftstag Japan am 19. Mai; außerdem zählen eine Reihe weiterer Veranstaltungen zum Gesamtprogramm.
Bei alljährlich wiederkehrenden Festen besteht manchmal die Gefahr, dass sie zur Routine erstarren und langweilig werden, da den Besucher immer wieder das Gleiche zu erwarten scheint. Doch andererseits ist es nicht immer das Brandneue, das uns anspricht; man genießt auch gern Programmpunkte, die man bereits in der Vergangenheit liebgewonnen hat und erneut wahrnehmen möchte. Aus diesem Grund haben wir beim Japan-Tag 2003 Altbewährtes mit Neuem gemischt und sind sicher, dass für jeden Geschmack etwas Passendes dabei ist.
Somit muss am 17. Mai niemand auf das bekannte Kulturangebot verzichten: Ikebana, Origami, Kalligraphie, Kimono-Anprobe und Wohltätigkeitsbasar sind auch diesmal auf der Rheinuferpromenade zu finden, werden sogar in Zelten mit doppelt so langer Front präsentiert, so dass eine größere Anzahl von Besuchern zuschauen kann.
Darüber hinaus gibt es als Ergänzung einen Oshibana-Stand der International Pressed Flower Art Society, die Bonsai-Werkstatt Werner M. Busch und den Bookstore Nippon sowie einen Informationsstand mit Material zu japanbezogenen Einrichtungen in NRW.
Außerdem wird die Japanische Fremdenverkehrszentrale aus Frankfurt/M. vertreten sein, so dass sich diejenigen, die mit einer Reise nach Japan liebäugeln, entsprechend kundig machen können. Und wer Lust auf japanische Speisen hat, wird bei den zahlreichen japanischen Gastronomieständen sicherlich manche Köstlichkeit entdecken. Fans japanischer Comics (manga) erwartet ein "Lecker-bissen" besonderer Art: Die Omura Sisters, zwei junge Japanerinnen aus Osaka, die derzeit in Darmstadt leben und für verschiedene Manga-Magazine tätig sind, geben beim Zelt des Bookstore Nippon einen kleinen Einblick in ihre Arbeit.
Bunt und abwechslungsreich ist auch das Programm auf dem Burgplatz. Nach der symbolischen Eröffnung, bei der "zünftig" japanisch ein Sakefass angeschlagen wird, treten auf der großen Aktionsbühne verschiedene japanische Einrichtungen aus Düsseldorf und Umgebung auf, darunter drei der vier hiesigen japanischen Kindergärten, Kinderchor und Bläserensemble der Japanischen Internationalen Schule sowie Koto-Gruppe, Frauen- und Männerchor des Japanischen Clubs, nicht zu vergessen die Watanabe-Tanzgruppe mit ihren wunderschönen Tänzen.
Parallel dazu werden auf der Sportbühne in der Linse japanische Sportarten (Karate, Okinawa-Kobudô, Kendô und Aikidô) gezeigt, und Judô darf anlässlich der Judô-EM in Düsseldorf ebenfalls auf keinen Fall fehlen, nimmt sogar gleich zu Anfang des Programms eine exponierte Stellung ein.
Wer eher Ballspiele favorisiert, kann am Unteren Rheinwerft das Streetball-Turnier zwischen deutschen und japanischen Grundschülern verfolgen, die auf zwei nebeneinander liegenden Plätzen um den Japan-Tag-Pokal kämpfen. Keineswegs als wilde Schlägertruppe, sondern als kundige Nachbauer japanischer Rüstungen, Waffen, Kimonos und Möbel aus der Zeit des Heerführers Takeda Shingen lässt die Samurai-Gruppe Takeda e.V. im Alten Hafen mit vielen Exponaten aus ihrem Bestand das Japan des 16. Jahrhunderts wieder aufleben.
Musikalische Höhepunkte des Abends sind die Konzerte zweier Gruppen aus Japan, die recht unterschiedliche Stilrichtungen verkörpern: Das Ensemble YAMATO aus Hiroshima mit der Sängerin Kimoto Izumi verwebt die Klänge traditioneller japanischer Instrumente mit Elementen aus Popmusik und Schlager. Ganz anders präsentiert sich nach dem Auftritt der deutsch-japanisch besetzten Trommelgruppe Tentekko die Jazzformation SAKATA Akira "mii" um den bekannten Saxophonisten Sakata Akira, die zwar erst seit kurzer Zeit in dieser Zusammensetzung musiziert, deren drei Mitglieder aber alle über langjährige und vielfältige Erfahrungen verfügen.
Den Filmfreund zieht es währenddessen in die Black Box zu den Filmen der Filmhochschule in Kawasaki. Diese ermöglichen einen interessanten Einblick in Themenvielfalt und Inhalte des modernen japanischen Kinos, der sich in der anschließenden Diskussion mit einem der Jungregisseure vertiefen lässt.
Mit hereinbrechender Dunkelheit laden wir alle ein, beim japanischen Bon-Tanz mitzumachen, ehe gegen 22:30 Uhr das extra für diesen Japan-Tag konzipierte japanische Feuerwerk unter der kundigen Hand aus Japan eingeflogener Pyrotechniker den Himmel über dem Rhein in vielerlei Farben erstrahlen lässt.
Wer Japan gern vor Ort erleben möchte, sollte unbedingt am Fotowettbewerb teilnehmen und den Japan-Tag im Bild festhalten. Denn dem Sieger winkt ein Flug nach Japan! Wir freuen uns Ihre schönsten Aufnahmen und hoffen auf zahlreiche Einsendungen.