Grußbotschaft des Generalkonsuls Iwama zum 10. Jahrestag des Großen Ostjapan-Erdbebens

2021/3/11
Am 11. März 2011 um 14:46 Uhr ereignete sich in der Tôhoku-Region ein schweres Erdbeben, das in Japan großen Schaden verursachte. Seitdem ist der 11. März für Japanerinnen und Japaner ein Tag der Trauer und des Gedenkens an die zahlreichen Todesopfer, die durch diese Katastrophe ihr Leben verloren, und diejenigen, die noch immer vermisst werden. Gleichzeitig ist der 11. März ein Tag, an dem wir uns erneut für die Beileidsbekundungen und die Unterstützung bedanken, die uns von vielen Menschen weltweit entgegengebracht wurden. Auch hier in Nordrhein-Westfalen gab es, wie ich weiß, unmittelbar nach dem Erdbeben eine große Zahl an Spenden- und Wohltätigkeitsveranstaltungen. An dieser Stelle möchte ich als Generalkonsul noch einmal meinen Dank für die Anteilnahme und die Unterstützung aussprechen, die der japanischen Bevölkerung und den Opfern nach dem Erdbeben entgegengebracht wurden.

Die japanische Regierung hat den Wiederaufbau des Katastrophengebiets zur höchsten Priorität erklärt und wie es in der Pressemitteilung des Premierministers von Japan, Yoshihide Suga, vom 2. März heißt, „versetzt uns die Tatsache, dass die Menschen in dem betroffenen Gebiet noch immer mit mannigfaltigen Problemen konfrontiert sind, einen Stich ins Herz und wir bemühen uns mit aller Kraft um den Wiederaufbau.“ Um ein Beispiel zu nennen: Betrachtet man eines der Hauptgewerbe, nämlich den Tourismus, so betrug die Zahl der ausländischen Übernachtungsgäste in den sechs Präfekturen der Tôhoku-Region im Jahr 2019 1.680.000 und übertraf damit das Regierungsziel. Gegenwärtig gibt es zwar durch das Coronavirus bedingte Maßnahmen zur Einreisebeschränkung, ich hoffe jedoch, dass – sobald sich die Pandemie-Lage stabilisiert – auch hier aus Nordrhein-Westfalen so viele Leute wie möglich das betroffene Gebiet besuchen, die Region mit eigenen Augen sehen und beispielsweise die lokalen Erzeugnisse selbst kosten. Auch als Generalkonsulat werden wir aktiv für Produkte aus dieser Region werben.

Ich möchte den 11. März zum Anlass nehmen, nicht nur das Erdbeben als vergangenes Ereignis im Gedächtnis zu behalten und sich nicht nur an den gegenwärtigen Stand des Wiederaufbaus und die damit verbundenen Aufgaben zu erinnern, sondern auch über die zukünftigen Beziehungen zwischen Ostjapan und Deutschland nachzudenken. In dieser Hinsicht haben das Land Nordrhein-Westfalen und die Präfektur Fukushima sowie die Stadt Essen und die Stadt Kôriyama Partnerschaften geknüpft und vertiefen ihre Kooperationen im Bereich erneuerbare Energien und Medizintechnik – zwei wesentliche Industriezweige für zukünftige Generationen – etwa bei entsprechenden Messen. Leider musste die Energie-Messe "E-World", die alljährlich in Essen stattfindet, in diesem Jahr abgesagt werden. Auch wir als Generalkonsulat möchten jedoch zukunftsorientierte Zusammenarbeit, einschließlich solcher Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen, weiterhin unterstützen.

Abschließend möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass die Stadt Essen am 13. März ein Online-Gedächtniskonzert japanischer Musikerinnen und Musiker anlässlich des 10. Jahrestags des Erdbebens ausrichtet. Genauere Informationen geben wir auf unserer Homepage oder Facebook-Seite bekannt, möchten uns jedoch bei allen Beteiligten bedanken, die in der Corona-Krise ein solches Konzert geplant haben. Ich hoffe, dass zahlreiche Besucher teilnehmen und dass die Musik das Gefühl der gegenseitigen Solidarität bekräftigt.